Saturday, May 9, 2015

Neue Arbeit und eine Orchesterreise nach Cape Town

Da ich gerade im Counselling nicht viel zu tun habe, nutze ich die Zeit, um Euch mal wieder von einigen Ereignissen zu berichten.

Vor gut 1,5 Monaten haben mein Projektpartner und ich unsere Arbeit getauscht. Das hatten wir am Anfang unseres Jahres so ausgemacht, weil er sich auch für das Counselling interessiert hatte. Ich begann also meinen Tag nicht mehr im Counselling, sondern in der Rezeption der Outreach Foundation. Hier gab es allerdings kaum etwas zu tun und ich langweilte mich ziemlich. Nachmittags war es meine Aufgabe, das Youth Center (Jugendzentrum) zu betreuen, womit ich aber auch nicht wirklich zufrieden war. Ich wollte unbedingt wieder zurück ins Counselling, da ich immer wieder meine ehemaligen Klienten traf und eigentlich mit ihnen weiter arbeiten wollte. Ihre Geschichten ließen mich nicht los und auch wenn ich in der Rezeption oder im Youth Center arbeitete, war ich mit meinen Gedanken noch immer im Counselling. Ich war wirklich unglücklich mit der Situation und hatte ehrlich gesagt gar keine Lust mehr auf die Arbeit hier.


Zum Glück konnte ich dann über Ostern ein bisschen Abstand gewinnen, als einer meiner besten Kumpels aus Deutschland zu mir nach Hillbrow kam...




... und wir zusammen zu meinen Bekannten in meinen alten Wohnort Paulpietersburg fuhren. Hier feierten wir Ostern zusammen mit meinem Patenonkel und anderen Freunden.




Anschließend waren wir noch in Durban, St. Lucia und Swaziland. Insgesamt besuchten wir zwei Nationalparks, bewunderten die tolle Landschaft, waren surfen, trafen viele coole Leute und hatten einfach eine super Zeit.










Als ich zurückkam, hatte der Chef vom Counselling schon eine Lösung für mein Problem gefunden. Er schlug vor, dass ich zwei Tage die Woche mit einem Counsellor zusammenarbeite. Sie war vor Jahren in der Familienberatung tätig und wir hatten Anfang des Jahres schon eine Support Group mit Klienten aufgebaut, wo sie über Probleme sprechen und sich gegenseitig ermutigen konnten. Momentan arbeiten wir aber eher wieder alleine mit den Klienten.
An den anderen drei Tagen bin ich in der Rezeption, wo ich mittlerweile auch mal bisschen mehr zu tun habe. Nachmittags bin ich im Youth Center, wo ich meistens Billard spiele, mich mit den Jugendlichen unterhalte oder lese. Damit bin ich recht zufrieden.

Seit Anfang März spiele ich Saxophon in zwei Orchestern. Da ich öfters dort zum Zuschauen war und von einer Mitarbeiterin gefragt wurde, ob ich nicht mitspiele wolle, habe ich mir aus unserem Music Center ein Saxophon ausgeliehen und bin der Intermediate Wind Band (Blasorchester für Fortgeschrittene) beigetreten. Da mich dies allerdings nicht sehr gefordert hat, fragte ich den Dirigent, ob ich nicht auch der besseren Wind Band beitreten könne. Nach gut einer Woche gab er mir das OK. Normalerweise muss man ca. 1-2 Monate ein oder zwei Stücke vorbereiten und schließlich vorspielen. Ich durfte zum Glück ohne Aufnahmeprüfung mitspielen. Die Stücke sind wirklich nicht einfach, aber genau diese Herausforderung habe ich ja gesucht.
Letzte Woche waren wir dann in Cape Town / Kapstadt zu einem Orchesterfestival. In den ersten zwei Tagen hatten wir ein Konzert bei der Blaskapelle der südafrikanischen Armee in Kapstadt und in einer Highschool. Die Kids dort sind völlig ausgeflippt als wir Pop- und Rocksongs wie 'Blurred Lines' oder 'Hey Brother' gespielt haben. Hier der Beweis ;)



Kensington High School Concert and instrument Demo
Posted by Johannesburg Youth Orchestra Company on Thursday, May 7, 2015


More highlights from our School Concert and instrument demo - Blurred Lines!
Posted by Etienne Mecloen on Thursday, May 7, 2015


Die anderen zwei Tage hatten wir insgesamt 4 Konzerte auf dem Festival.



Hier noch ein paar Videos vom Festival:


In The Stone - by the Johannesburg Youth Symphonic Wind Band
Posted by Etienne Mecloen on Thursday, May 7, 2015


Something more serious from our Tour during our evaluation at the WindWorx Fanfare. Flat out and Wide Open - Featuring our percussion section
Posted by Etienne Mecloen on Thursday, May 7, 2015


Auch wenn die Tour wirklich anstrengend war, was nicht nur an der 18-stündigen Busfahrt lag, so war es doch mit viel Spaß verbunden und ich hatte die Gelegenheit viele aus meinem Orchester besser kennenzulernen. Ein Erlebnis, das ich nicht missen möchte.

Das war's auch schon wieder von mir.

Liebe Grüße aus dem so langsam kälter werdenden Südafrika

Jonathan

Thursday, February 26, 2015

Ein super Urlaub - von Kapstadt nach Durban

Unser Urlaub startete in Johannesburg am 17.12.2014 mit fast allen Freiwilligen aus Johannesburg...



... es ging mit dem Sleepliner über Nacht nach Cape Town / Kapstadt, wo wir direkt am ersten Abend auf den Tafelberg gefahren sind und uns den Sonnenuntergang anschauten...




Kapstadt bei Nacht - ein wunderschönes Lichtermeer



Unser Zimmer im Backpackers in Cape Town - 5 Freiwillige, Italian Woman und Günter...



... danach ging es weiter nach Storms River, wo ein paar von uns den welthöchsten Bungy Jump von einer Brücke machten. Ganze 216 Meter. Ein wahnsinnig geiles Gefühl!







Über Weihnachten waren wir dann in Jeffreys Bay - Surfers Paradise, wo wir 2 Tage lang surfen waren.

Zunächst ein paar Trockenübungen...



... dann rein ins Wasser und rauf aufs Board...



... und zum Abschluss noch ein Gruppenfoto :)




Unser nächstes Ziel war Coffee Bay. Ein schöne Bucht im ländlichen Gebiet der Xhosas.

Auch hier liehen wir uns Bretter aus, denn an solch einem Ort durfte das Surfen natürlich nicht fehlen.



An unserem letzten Tag in Coffee Bay machten wir eine Wanderung. Wir gingen über Berge, durch eine Höhle und kletterten in Schluchten.





Auf unserem Rückweg sind wir noch von einer ca. 5m hohen Klippe gesprungen, wo wir auch eine andere Gruppe trafen, die uns letztendlich mit zurück zum Backpackers nahm.



Unsere Urlaubsreise endete in Durban, wo wir auch Silvester feierten. Wahnsinn, was am 01.01. in am Strand los ist!

Der ganze Strand war überseht von ausschließlich schwarzen Afrikanern. Die meisten hatten keine Schwimmsachen, also warum nicht einfach mit Kleidung schwimmen gehen?



Wirklich eine lustige Tradition. Manche tanzten und sangen oder genossen einfach die Wellen. 
Da durfte ein Foto natürlich nicht fehlen...



Es war ein unglaublich toller Urlaub, den ich wohl nie vergessen werde. 
Danke an meine Jungs und alle anderen!

Wir es mir momentan geht und was ich vor allem im Counselling erlebt habe, schreibe ich momentan in meinem Rundbrief. Diesen werde ich hier veröffentlichen, sobald er fertig ist.

Bis dann!

Euer Jonathan

P.S.: Vielen Dank an Henrik für die tollen Bilder!


Sunday, February 22, 2015

Mal wieder ein Lebenszeichen von mir!

Sorry an alle, die schon seit längerem auf einen weiteren Blogartikel gewartet haben. Leider konnte ich mein Wort nicht halten und mich direkt nach dem Urlaub melden. In den letzten Wochen war ich recht gut beschäftigt und fand nicht so die Zeit und die Motivation etwas in den Blog zu schreiben.

Ich möchte nun und auch in Zukunft versuchen, meine Artikel kürzer zu halten und Euch mit ein paar Zeilen und keinem Aufsatz auf den neusten Stand bringen. Dann werde ich sicher auch öfters mal schnell von einer Neuigkeit berichten.

Wir springen in der Zeit mal etwas zurück und schreiben Sonntag, den 07.12.2014.

Nachmittags trafen einige freiwillige Helfer auf unserem Gelände ein und richteten ihr Lager im Musikzentrum her, denn in den nächsten Tagen sollte die Kids Week stattfinden.
Am Montag hatten wir zunächst ein Meeting und haben später verschiedene Spiele beigebracht bekommen, die man mit den Kindern in den folgenden Tagen spielen konnte. Anschließend sind wir mit Gesang durch Hillbrows Straßen gezogen, haben Flyer verteilt und anderweitig für die Kids Week Werbung gemacht.
Die Kids Week ist eine Kinderwoche, wo ca. 200 Kinder vor allem aus Hillbrow zu uns auf das Gelände der Outreach Foundation kommen, in Altersgruppen eingeteilt werden und man sie zunächst mit Spielen beschäftigt. Danach gehen alle in das Hillbrow Theatre, wo schon die Worship Band bereitsteht und zum Gottesdienst einlädt.
Es gibt Anspiele, Musik und eine für Kinder angemessene Predigt. Danach geht es raus auf den Rasen zum Mittagessen.



Hier ein Bild vom Kitchen-Team (Küchenteam), das wirklich hervorragend gekocht hat.



Nachmittags gibt es dann verschiedene Aktivitäten, wie Tanzen, Fußball, Modeshow usw.
Über die Woche hinweg wird dort auf den letzten Kids Week Tag hingearbeitet und ein Auftritt vorbereitet, der dann schließlich vor allen Kids Week Teilnehmern vorgeführt wird.







Es war schön mitzuerleben, dass man den Kindern Freude bereiten konnte und sie sich dafür mit vielen Umarmungen bedankten.
An dem Donnerstag der Kids Week, konnten die Kids für sich beten lassen und viele haben angefangen zu weinen, weil sie doch sehr gerührt von den Gebeten waren und ihre Probleme und Sorgen für einen Moment wieder hochkamen. Schließlich leben sie hier in einer Umgebung, in der Kinder eigentlich nicht aufwachsen sollten, und auch manche Eltern behandeln ihre Kinder schlechter, als sie es verdient hätten.

Trotzdem hatten wir in dieser Woche wirklich viel Spaß und auch ich, der noch nie vorher mit Kinder gearbeitet hatte, habe meinen Gefallen an dieser Arbeit gefunden und sie wertschätzen gelernt.



Soweit alles zu unserer Kids Week. Die nächste steht bald schon wieder an. Wird sicherlich super!

Von meinem Urlaub werde ich in dem nächsten Eintrag erzählen.

Euer Jonathan