Sanibonani!
...heißt ‚Hallo’ auf Zulu. So ein paar Fetzen kann ich schon
sprechen. Auch wenn ich nicht so viel Zeit finde und mir das meiste
selbst beibringe, ist es immer wieder toll die Locals auf Zulu begrüßen zu
können. Das kommt hier echt gut an.
Mittlerweile läuft unser Leben hier recht gut geregelt ab
und wir finden so langsam in den Arbeitsalltag hinein. Bisher war es ja eher
ein Ausprobieren, welches Projekt und zusagt und welches nicht.
Vor 2 Wochen habe ich
mich dann endlich entschieden, welche Arbeit ich übernehmen werde. Ich arbeite
das nächste halbe Jahr im Counselling und mein Projektpartner führt es dann im
letzten Halbjahr weiter. Ich werde dann voraussichtlich im Youth Centre und
Computer Centre arbeiten.
Da ich von morgens 9 Uhr (manchmal auch 8 Uhr) bis
nachmittags um 16 Uhr im Counselling bin (eine Stunde Mittagspause), bin ich
sehr selten noch in anderen Projekten tätig.
Wofür ich mir allerdings Zeit nehme, ist das
Fußballtraining. 2 Locals und ich trainieren Jungs im Alter von 8-12 Jahren und
versuchen ihnen Fußball Skills aber auch Social Skills beizubringen, damit sie
den respektvollen Umgang mit ihren Teamkameraden oder Gegenspielern lernen. Dazu
gehe ich noch ins Fitnessstudio, wo wir schon viele nette Leute kennengelernt
haben. Mein sportlicher Ausgleich kommt hier also nicht zu kurz.
Da ich in Zukunft auch Fahrdienste leisten soll, hatte ich
auch schon eine Fahrstunde. Total komisch am Anfang! Man sitzt rechts, fährt
auf der linken Straßenseite und man schaltet und blinkt mit links. Nach einer
kurzen Eingewöhnungszeit lief es dann aber ziemlich gut, so dass ich bald schon
alleine Leute mit dem Projektauto herumkutschieren darf.
Die Wochenenden verbringen wir meistens mit anderen Locals
oder Freiwilligen. So waren wir vor 2 Wochen in Soweto bei den Orlando Towers. Das
sind ehemalige Holzkohlekraftwerktürme, die aber für ein
Freizeit-Action-Angebot umgebaut wurden. Wir haben den Free Fall Jump gemacht.
Da fällt man ca. 40 Meter ohne Sicherung in ein Netz. Ein tolles Gefühl!
Nun aber noch ein paar Worte zu meiner Arbeit... Das
Counselling, in dem ich seit ca. 2 Wochen arbeite, ist für mich eine große
Herausforderung. Es kommen den Tag über einige Menschen mit Problemen zum Help
Desk, wobei ich im Büro sitze und mit den Leuten rede. Wir versuchen ihnen
weiterzuhelfen, indem wir sie zum Beispiel wichtige Telefonate führen lassen,
ihnen Kleidung geben oder sie einfach mit Essen und Trinken versorgen. Freitag
(26.09.2014) konnten wir einem Mann weiterhelfen, der gerne in einem Theater
auftreten und seine Gedichte und Songs präsentieren will. Er bekam eine Zusage
und hat sich riesig gefreut. Das ist schön zu sehen, in einer schwierigen und
oft deprimierenden Arbeit.
Neben dem Help Desk bin ich noch mit meinem Chef von
Counselling bei einigen Meetings. Hauptsächlich geht es immer wieder darum, wie
man den Menschen in Hillbrow helfen kann und wie man Jugendliche davon abhält
auf die schiefe Bahn zu geraten.
Im Rahmen des Counsellings spielen wir jetzt jeden Monat einmal mit unserer Band in einem Meeting für Obdachlose. Sie kommen dort hin, um Wasser aufzufüllen, auf Toilette zu gehen und anschließend einen Film zu sehen oder eben an der Worship-/Praise-Einheit mit unserer Band, Gebet und einer ermutigenden Ansprache teilzunehmen.
Diese Arbeit passt super zu dem Outreach, zu dem wir donnerstagabends gehen. Dort sehe ich einige Leute vom Counselling wieder und kann ihnen neben Essen und Trinken auch ein offenes Ohr schenken.
Im Rahmen des Counsellings spielen wir jetzt jeden Monat einmal mit unserer Band in einem Meeting für Obdachlose. Sie kommen dort hin, um Wasser aufzufüllen, auf Toilette zu gehen und anschließend einen Film zu sehen oder eben an der Worship-/Praise-Einheit mit unserer Band, Gebet und einer ermutigenden Ansprache teilzunehmen.
Diese Arbeit passt super zu dem Outreach, zu dem wir donnerstagabends gehen. Dort sehe ich einige Leute vom Counselling wieder und kann ihnen neben Essen und Trinken auch ein offenes Ohr schenken.
Es gibt für mich noch sehr viel zu
lernen und da ist es hilfreich meinem Chef im Counselling einfach mal
zuzuhören, um zu verstehen, wie er an verschiedene Probleme herangeht.
Das ist wirklich bewundernswert, dass er eigentlich immer die richtigen Worte
findet und gute Fragen stellt. Auch wenn es nicht einfach, freue ich mich den
Menschen helfen zu können und auch mich selber dabei weiterzuentwickeln.
Weiterhin haben haben mein Projektpartner und ich am Dienstag
(23.09.2014) im Boitumelo-Projekt ausgeholfen, das für das Museum über das
Massaker in Boipatong verschiedene Stickereien und Vorhänge angefertigt hat.
Wir haben beim Aufbauen mitgeholfen und uns anschließend das Museum angeschaut.
1992, also gegen Ende der Apartheid, gab es große Spannungen zwischen dem African National Congress (ANC) und der
Inkatha Freedom Party (IFP), was zu einem Massaker führte. Ca. 300 Anhänger des
IFP stürmten am 19. Juni 1992 das Township Boipatong und ermordeten 48
Menschen. Bis heute wird dieses Ereignis lieber totgeschwiegen, weil
unter anderem Schwarze andere Schwarze in der Apartheid umgebracht haben.
So kam es auch dazu, dass die Eröffnung des Museums einen Tag vor der Eröffnung
abgesagt wurde, weil die Protestierenden keinen von der Regierung in Boipatong
sehen wollten.
Es ist jeden Tag viel los und es gibt immer etwas zu tun. An manchen stressigen Tagen fehlt mir doch das idyllische Dorfleben, wo man z.B. einfach mal im Garten auf der Wiese entspannen kann. Nichtsdestotrotz genieße und schätze ich die Zeit hier und freue mich über die neuen Erfahrungen, die ich in Deutschland wohl nie sammeln würde.
Das waren soweit die Highlights der letzten Wochen.
Hier noch die super Aussicht von meinem Balkon :)
Machts gut bis zum nächsten Blog-Artikel!
Salani kahle - Auf Wiedersehen!